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Der Fachkräftemangel in Deutschland hat die Branche der Berufskraftfahrer schon länger erfasst. Neue Zahlen des Bundesverbandes Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) zeigen nun erneut, wie dramatisch die Lage für die Transportbranche ist. Allein in Deutschland fehlten mittlerweile 45.000 bis 60.000 Berufskraftfahrer für LKW Transporte. Eine Studie der Weltbank von 2017 zeichnet für die Zukunft gar ein noch düsteres Bild. Weil in den kommenden 15 Jahren bis zu 40 Prozent der Kraftfahrer in Rente gehen werden, wird sich die Lage noch weiter verschlechtern.

 

Gründe für den LKW Fahrermangel vielfältig

Die Branche versucht derzeit mit allen Mitteln, gegen den Trend anzugehen und in Zeiten steigender Auftragszahlen in der Logistik langfristig für ausreichend viele Fahrer zu sorgen. Als Ursachen für die derzeitige Lage können verschiedene Faktoren ausfindig gemacht werden. So leidet die Branche seit Jahren unter einem besonders schlechten Image. Der Ausbau des Verkehrsnetzes konnte die gestiegenen Anforderungen nicht annähernd abdecken, was zu langen Staus, Parkplatzmangel und Problemen bei der Einhaltung von Ruhezeiten geführt hat. Zudem machten lange Fahrten weit weg von der Heimat, mangelnder Komfort in der Fahrerkabine und geringe Bezahlung den Beruf unattraktiv. Ein weiterer Trend schreckt junge Menschen vom Beruf des Kraftfahrers ab. Das Gespenst vom autonomen Fahren, das den Fahrer schon in wenigen Jahren obsolet werden lassen könnte, wirkt für die Familienplanung junger Menschen wenig attraktiv.

 

Viele LKW Fahrer bald in Rente

Ein weiteres schwerwiegendes Problem für die Branche stellt das hohe Alter der Fernfahrer auf deutschen Straßen dar. Fast dreißig Prozent der Kraftfahrer in Deutschland sind derzeit 55 Jahre oder älter. Geht diese Generation in Rente, ist junger Nachwuchs noch dringender nötig als bereits jetzt. Die Weltbank schätzt, dass in 10 bis 15 Jahren sogar 150.000 Kraftfahrer fehlen werden. Diese Prognose zusammen mit dem schon jetzt dramatischen Mangel fordern von der Logistik Branche starke Reaktionen, die das Image des Berufs aufbessern, die Arbeitsbedingungen angenehmer machen und den Beruf auch für neue Zielgruppen öffnen.

 

Mehr Frauen und mehr Diversität

Eine dieser neuen Zielgruppen für den Beruf als Kraftfahrer stellen Frauen dar. Mit nur 1,7 Prozent ist ihr Anteil in der Branche derzeit extrem gering. Das Thema war auch auf der Messe Transport Logistic in München omnipräsent. Um Frauen besser ansprechen zu können, will die Branche nun speziell zugeschnittene Werbung schalten und sich generell für mehr Diversität in ihren Reihen öffnen. Nicht allein Frauen sollen damit besser angesprochen werden, sondern eine junge Generation insgesamt, die der Branche derzeit so dringend fehlt. Der Anteil an Kraftfahrern im Alter von unter 25 Jahren kommt derzeit auf gerade einmal 2,5 Prozent.

 

Bessere Bedingungen für LKW Fahrer

Auch die Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer sollen wesentlich besser werden, um das Image des Berufs aufzubessern. So sind beispielsweise eine eigene Toilette an Board und größere und komfortablere Fahrerkabinen im Gespräch. Zudem könnte ausgerechnet die als Bedrohung erscheinende Technik vom autonomen Fahren hier hilfreich werden. Durch den verstärkten Einsatz von Assistenzsystemen und intelligenter Technik im Fahrzeug wird die Arbeit wesentlich einfacher und komfortabler und zudem auch deutlich sicherer als bisher. Daneben steht im Raum, Fahrer an der Rampe mit Essen und Getränken zu versorgen. Doch auch von der Politik erhofft sich die Branche Unterstützung. So ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur dringender erforderlich als je zuvor. Nie waren mehr Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs und der Trend ist eindeutig: Der Boom im E-Commerce findet kein Ende. Dadurch steigen auch die erforderlichen Kapazitäten der Infrastruktur immer weiter.

Von der EU wünscht sich die Branche dagegen mehr Unterstützung bei der Flexibilisierung von Lenk- und Pausenzeiten, um den neuen Anforderungen besser gerecht werden zu können.

Der Berufskraftfahrer ist auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft. Wenn Sie Interesse haben, werfen Sie gerne einen Blick in unsere aktuellen Stellenanzeigen.

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1 Kommentar

  1. Thomas Frank sagt:

    Ich denke mal, dass LKW-Fahren immer einer Männerdomäne bleiben wird, besonders im Bereich Schwertransport und Krandienste! Da habe ich bislang noch keine Frau gesehen!

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