Was einige große Logistiker schon in Teilen realisiert haben, wird den Trend in Zukunft ausmachen: Intelligente Produktions-, Lager- und Verteilsysteme bestimmen über die optimierten Abläufe und machen jeden einzelnen Schritt kontrollierbar. Dabei bleibt es nicht bei computerunterstützten Prozessen bis zum eigenen Rolltor. Die Übernahme durch den Lkw, die „Reise“ zum Abnehmer und Übergabe der Lieferung werden just in time immer im Überblick bleiben, so dass die Steuerung optimiert werden kann.
In den letzten Jahren hat der E-Commerce in einem nie gesehenen Maße zugenommen. Gerade der Logistiker profitiert hier von den Zuwachsraten, denn die Bestellungen der Kunden sollen ja zügig geliefert werden. Neueste Auswertungen belegen das enorme Gewicht des Online-Handels: Allein in Deutschland haben die Paket- und Kurierdienstleister die Marke der drei Milliarden beförderten Pakete überschritten. Und ein Ende der Entwicklung weg vom klassischen Einzelhandel zum Onlinemarkt ist überhaupt nicht abzusehen.
Doch die für die Logistik-Anbieter positive Entwicklung birgt auch große Herausforderungen. Neben der Bewältigung des steigenden Volumens besteht diese in der Frage, wie schnell die Ware beim Kunden ist. Die Anforderungen gehen hier ja schon bis an die Lieferung zum gleichen Tag. Wer da nicht mit ausgefeilten modernen Lösungen trumpfen kann, setzt sich der Gefahr aus, von der Konkurrenz abgehängt zu werden.
Neueste Projekte befassen sich mit riesigem Aufwand damit, die Lieferung per Drohne auszuführen. So soll der Kunde punktgenau bestimmen können, wo und wann das Paket geliefert wird. In den Großstädten tauchen Lieferroboter auf, die zwar noch begleitet werden, aber bald werden sie zum normalen Bild auf den Straßen gehören. Wie schnell solche Entwicklungen gehen können, zeigt die Entwicklung der leistungsfähigen Computer im geschäftlichen und privaten Bereich. Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass Drohnen oder fahrbare Lieferroboter das vehement steigende Volumen von Milliarden Sendungen bewältigen können. Ein Flugverkehr von Millionen Drohnen wird wohl eher den Luftraum verstopfen als eine Beschleunigung des gesamten Warenverkehrs zu ermöglichen.
Deshalb sollte der Blick besser auf realistische Szenarien gerichtet werden, die heute und morgen realisiert werden können, statt sich in Utopien zu verlieren. Was es heute in guten Ansätzen schon gibt, nämlich die Vernetzung der Logistik, hat das Potenzial, mit realistischem Aufwand die entscheidenden Optimierungen zu erreichen. Erfolgreiche Logistikunternehmen haben heute schon die Mittel, alle Prozesse innerhalb des Lagers zu kontrollieren, Bestände werden digital kontrolliert, Bestellungen just in time durchgeführt. Die Lieferungen werden computergestützt zusammengestellt und optimale Beladungen der Lkws geplant. Das Unternehmen weiß auch jederzeit, wo sich der einzelne Transporter befindet, so dass der Kunde schon während sich der Transport nähert, die geeignete Rampe freimachen kann. So werden die einzelnen Prozesse immer besser abgestimmt und Aufwand und Zeit werden gespart.
Das Potenzial, das im Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) steckt, ist weiterhin enorm. Einen effektiven Beitrag zu dieser Entwicklung leistet das IoT-Portfolio von SAP: Denn damit wird eine weitaus engere Vernetzung der gesamten Lieferkette mit allen Beteiligten erreicht. Menschen, Maschinen, Waren und Transportmittel können so noch weiter verzahnt werden. Die einzelnen SAP-Komponenten wie Transportmanagement, EWM und die Sendungsverfolgung im IoT bewirken das Ineinandergreifen der einzelnen Prozessbeteiligten ohne Reibungsverluste.
SAP setzt zum Beispiel einen Simulator des Lkws ein. Über eine Smart Box im Fahrzeug ist eine ununterbrochene Kontrolle verschiedener Messwerte wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Vibrationen möglich. Mit einem Smartphone oder Tablet ist es an jedem Ort möglich, diese Werte abzurufen. Das ist besonders wichtig bei empfindlichen Lebensmitteln, die konstant gekühlt sein müssen. Ebenso brauchen wertvolle Lasten wie Kunstwerke oder Gemälde exakte Umgebungsbedingungen, die über diese smarten Steuerungsmöglichkeiten gesichert werden.
Auch die Sicherheit der Waren kann durch elektronische Maßnahmen erhöht werden. Wird zum Beispiel ein Container zur Unzeit geöffnet, löst das einen Alarm aus, so dass umgehend entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.
Die vernetzte Struktur aller Beteiligten wird in nächster Zukunft weiter voranschreiten. Einzelne Bereiche sind da schon weiter. Wenn es gelingt die Einzelbereiche, die heute noch nebeneinander stehen, miteinander zu verknüpfen, werden entsprechende Synergieeffekte dafür sorgen, dass alle Beteiligten durch Effizienzsteigerungen profitieren werden. Die Steuerung von der Produktion über die Lagerung bis zum Transport mit Lkw, Zug oder Schiff und Flugzeug bringt durch eine effiziente Vernetzung letztendlich eine Verschlankung und damit Abkürzung der beteiligten Prozesse.
Weitere Einzelschritte wie die Echtzeitübertragung der erforderlichen Informationen auf die Datenbrille des Disponenten ersparen den Papierverkehr. Die mit den Mitteln des Machine Learning geschöpften Erkenntnisse erlauben präzise Voraussagen über die zu erwartenden Bedarfe, so dass die Bereitstellung der Waren just in time erfolgen kann. Das hat Auswirkungen bis in die Produktion: Hier werden die benötigten Waren gebaut und rechtzeitig geliefert. Sogar das Mittel der Produktion über 3D-Druck nimmt realistischere Formen an.
Es ist Zeit für eine Analyse in den Unternehmen, welche Mittel zur Effektivierung genutzt werden sollen. Denn sicherlich braucht nicht jeder Logistiker das gesamte Spektrum der genannten Vernetzungstechniken. Doch den „Zug der Zeit“ sollte keiner verpassen, egal wo sein Schwerpunkt liegt.
Was meinen Sie zur vernetzten Logistik in Zukunft? Hinterlassen Sie uns gerne Ihr Kommentar oder kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung.
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1 Kommentar
Eine effizient und schnelle Lieferung ist gerade bei Medikamenten wichtig. Die müssen schnell an die Patienten gelangen. Bei der gdp pharma logistik ist das aber möglich.