Ladungssicherung und Überladung bei LKWs

19. Dezember 2016

Der Verband für bürgernahe Verkehrspolitik hat auf seinem kostenlosen Ratgeberportal bussgeld-info.de einen Bußgeldkatalog  zum Thema „Ladungssicherung und Überladung bei LKWs“ veröffentlicht.

Im Jahr 2012 wurden über 3 Mrd. Tonnen an Gütern in LKWs eingeladen und transportiert. Dies stellt eine enorme Belastung für die Straßen dar, weshalb vor allem Autobahnen regelmäßig gewartet und in Stand gesetzt werden müssen. Durch die Schädigung der Straßen sind aber nicht nur kostspielige Reparaturen notwendig. Hinzu kommt, dass beschädigte Straßen die Verkehrssicherheit enorm einschränken. Deshalb soll die Verordnung zur Überladung sicherstellen, dass das zulässige Gesamtgewicht bei LKWs nicht überschritten wird. Der Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V.  klärt im Folgenden über  Gefährdung durch LKW Überladung beim LKW Transport auf und gibt Tipps zum Thema „Ladungssicherung“.

 

Mögliche Folgen einer LKW Überladung

LKW Überladung

Falsche Ladungssicherung kann zum Schlingern  oder sogar zum Umfallen des LKWs führen: Bild: https://pixabay.com/de/unfall-lkw-warenkorb-br-gewalkt-101598/

Neben der schon genannten Straßenbelastung, kann eine Überladung auch weitere gravierende Folgen nach sich ziehen. So kann ein überladener LKW schnell ins Schwanken kommen, wenn die Ladung eine unregelmäßige Belastung der Achsen hervorruft. Sollte es dann zu einer potentiellen Unfallsituation kommen, muss schnellstmöglich gebremst werden. Nicht ordnungsgemäß gesicherte Ladung, kann in diesem Fall in den Fahrzeuginnenraum geschleudert werden und im schlimmsten Fall die Fahrzeuginsassen treffen und verletzen. Zudem kommt die dadurch entstehende Unaufmerksamkeit auf das aktuelle Verkehrsgeschehen, welches nicht nur dem Fahrer sondern auch anderen Verkehrsteilnehmern schaden kann. Auch die Fahrzeugreifen werden durch Überladung beschädigt. Durch die immense Belastung, verlieren diese schneller an Profil und finden auf der Fahrbahn schlechter Halt. Zudem bringt der Verschleiß der Reifen immer eine kostspielige Erneuerung mit sich. Wer mit einem überladenen LKW in eine Verkehrskontrolle gerät, muss damit rechnen, dass solange ein Fahrverbot verhängt wird, bis die Ladung reduziert oder eine weitere Ladungssicherung vorgenommen wurde. Um eine ordnungsgemäße Ladungssicherung vorzunehmen, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • Die Angaben über das zulässige Höchstgewicht sind in den Fahrzeugpapieren zu finden. Das Höchstgewicht darf nach der Beladung nicht überschritten werden. Informieren sie sich vorab über möglichst viele Daten ihres LKWs.
  • Lassen Sie ihren LKW vor Antritt der Fahrt abwiegen, um sicherzugehen, dass keine Überladung vorliegt. Zudem sollte die Ladung gleichmäßig auf die Achsen verteilt werden.
  • Überprüfen Sie vor Antritt der Fahrt die in der StVO aufgeführten Regeln und tragen Sie selbst sachgerecht zur Sicherung der Ladung bei.
  • Überprüfen Sie vor der Fahrt, ob bei der Berechnung der Ladung keine Elemente vergessen wurden, wie z.B. Gewicht des Fahrers oder Güter die erst beim späteren Halt in den LKW geladen werden.
  • Einige Güter, wie z.B. Sand der sich während der Fahrt mit Wasser vollsaugt, können ihr Gewicht während der Fahrt erhöhen. Berücksichtigen Sie diese Ausnahmen.
  • Verlassen Sie sich beim Erkennen der Überladung nicht auf ihr Gefühl, sondern prüfen Sie vorab nach, insofern keine professionelle Beladung vorgenommen wurde.
  • Im Ausland gelten andere Regeln bei der Ermittlung des Gesamtgewichts. Informieren Sie sich daher rechtzeitig über Abweichende Vorschriften im Ausland.
  • Bewahren Sie den Wiegeschein auf. Das spart Ihnen bei Verkehrskontrollen Zeit, wenn sie den Verdacht der Überladung damit entkräften können.
  • Sicherheitsgurte müssen regelmäßig auf Stabilität überprüft werden
  • Bei der Überladung herrscht eine Toleranz von 2%. Nutzen Sie diese nicht aus. Die Toleranz ist für den Ausgleich etwaiger Messfehler vorgesehen.

 

Weitere Informationen zum Thema „Ladungssicherung und Überladung bei LKWs“ finden Sie hier.  Zusätzlich bietet das kostenlose Ratgeberportal www.bussgeld-info.de weitere deutsche und ausländische Bußgeldkataloge für LKWs, PKWs und Fahrräder sowie verschiedene Ratgeber und einen kostenlosen Bußgeldrechner.

Über den Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V.

Der VFBV. e. V.  wurde im März 2014 vom Anwalt Mathias Voigt gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht Fragen und Unklarheiten aus dem Verkehrsrecht zu beantworten und zu beseitigen. Hierfür veröffentlicht der VBFV e. V. Rechtsbeiträge zum Verkehrsrecht auf den Portalen bussgeldkatalog.org, bussgeldrechner.org und bussgeld-info.de.

Übergeordnetes Ziel ist es, umfassende Informationsportale zu schaffen, auf denen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über sämtliche Aspekte des Verkehrsrechts in Deutschland informieren können.

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