Logistik der Zukunft: Mit Gütertram und Lastenfahrrad auf die letzte Meile

5. September 2019

Die andauernde Debatte über den Klimawandel, aber auch die hohen Feinstaubwerte in deutschen Innenstädten haben auch die Logistik Branche erfasst. Unter der schwebenden Drohung von Fahrverboten und hohen Kosten für CO2-Ausstoß kommen immer neue Ideen auf, wie der Transport umweltfreundlicher gemacht werden kann. Einige Ideen sind kreativ und haben großes Potenzial, sich durchzusetzen. Andere dagegen erscheinen wie Eintagsfliegen, die schnell wieder vergessen sein werden. Insgesamt zeigt sich jedoch eine Branche im Wandel, damit Logistik zukunftsfähig wird.

Neuer Antrieb und andere Konzepte

Der Dieselmotor ist noch immer der wichtigste Antrieb in der Logistik Branche. Derweil gewinnen neue Antriebe eine immer größere Bedeutung. Drohende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in vielen Innenstädten haben diese Entwicklung weiter beschleunigt. So sind immer mehr Transporter mit Elektromotoren ausgestattet oder fahren als Hybridfahrzeuge durch die Stadt. Auch die Brennstoffzelle wird immer häufiger auch in der Logistik als Alternative zu traditionellen Antrieben diskutiert. Insgesamt bleiben die alternativen Antriebe jedoch noch immer auf dem Niveau von Experimenten. Sollte sich der Trend einmal durchsetzen verspricht das vor allem bessere Luft in den Städten, aber auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.

Neue Konzepte für die letzte Meile

Ein wichtiges Problemfeld stellt die sogenannte letzte Meile dar. Hier ist der kleine Transporter noch das häufigste Mittel der Wahl. Doch nicht nur Klimaschutz und Feinstaubwerte machen das problematisch. Auch die immer länger werdenden Staus in den Innenstädten und die drängende Parkplatznot zwingen zu kreativeren Lösungen. Der Wechsel zu Elektro wird hier nicht reichen. Lastenfahrräder werden hier vor allem in größeren Städten immer häufiger ausprobiert. Klassische wie Elektroräder werden hier eingesetzt, um auf relativ kurzen Strecken die letzte Meile zu bedienen. In sogenannten Mikrodepots werden dazu die Lieferungen abgestellt und anschließend von den Lastenfahrrädern abgeholt und ausgeliefert. Doch auch noch exotischere Ideen finden Einzug in die Praxis. So werden in Frankfurt Zustellungen mit der Tram ausprobiert. Eine weitere Option stellt die Güterstraßenbahn dar. Diese verkehrt heute schon in Dresden und könnte ein interessantes Konzept für die Zukunft sein.

Wachsender Online-Handel als Herausforderung

Ob Auto, Fahrrad oder Gütertram, sicher ist jedenfalls, dass der Bedarf an einer Lösung für die letzte Meile immer stärker zunimmt. Immer mehr Kunden bestellen online. Immer häufiger werden auch frische Lebensmittel im Internet bestellt und nach Hause geliefert. Zudem gibt es immer mehr verschiedene Anbieter, die die Lieferung frei Haus zu ihrem Geschäftsmodell machen. Bereits für das Jahr 2020 wird damit gerechnet, dass ein Fünftel aller Einkäufe online stattfinden wird. Das Wachstum wird sich anschließend in einem vergleichbaren Tempo fortsetzen. Angesichts dieser Entwicklung kommen die Innovationen vor allem auf der letzten Meile sehr gelegen. Denn nicht nur für die Umwelt sind die Alternativen deutlich besser. Sie sind vor allem in vielen Fällen auch wirtschaftlicher, was der Branche enorme Effizienzgewinne verspricht.

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