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Wo sonst innovative Kunst zur Debatte steht, wurde am 6. Juni 2018 über “Innovative Technologien und smarte Logistik: Anspruch und Wirklichkeit” diskutiert. Unter diesem Motto versammelten sich mehr als 120 Experten aus dem Bereich Logistik auf dem Gelände der documenta im hessischen Kassel zum 8. Logistik-Tag. Aus aktuellem Anlass standen im Fokus des Branchentreffens, das von der Regionalmanagement Nordhessen GmbH und der Hamburger DVV Media Group organisiert wurde, Abgastechnologien und ihre Relevanz für Logistik-Unternehmen. Doch auch andere Themen wurden lebhaft diskutiert, befindet sich die Logistik derzeit doch in einer Phase radikaler Verwerfungen und enormer Wachstumspotenziale.

 

Der Diesel im Fokus

Nicht erst, seit in vielen Deutschen Städten über Fahrverbote für Diesel Fahrzeuge diskutiert werden, werden Antriebstechnologien in der Logistik-Branche lebhaft diskutiert. Auf dem Treffen in Kassel setzten sich ausgewiesene Experten daher mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen von Diesel-Antrieb, Elektromotor und Biogas auseinander. Allgemein herrscht dabei die Stimmung vor, die Ziele der Bundesregierung zur Steigerung der elektronischen Mobilität sei in dem geplanten Ausmaß nicht zu schaffen. Gleichzeitig setzen zahlreiche Förderprogramme und andere politische Steuerungsmechanismen Anreize für die Branche, sich in Sachen Antriebstechnologie neu zu orientieren. Die Branchenvertreter nutzten daher auch die Gelegenheit, sich mit anderen Unternehmern über deren Erfahrungen in verschiedenen Bereichen auszutauschen. Ein Repräsentant der Spedition “Konrad Zippel” erläuterte beispielsweise eigene Erfahrungen mit Biosprit als Treibstoff. Auf eine realistische Sichtweise drängte vor allem Olaf Toedther, aktiver Forscher für Antriebstechnologien vom KIT aus Karlsruhe. Nur ein gesunder Mix aus verschiedenen Energieträgern wird die ökologischen Anforderungen ökonomisch untermauern können. Doch auch völlig neue Technologien sollen zum sparsameren Fahren beitragen. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler setzt beispielsweise auf entsprechende Effekte des autonomen Fahrens.

 

Computer am Steuer: Autonomes Fahren wird Wirklichkeit

Mercedes-Benz setzt in Zukunft auf eine immer stärkere Vernetzung von Fahrzeugen, Gütern und Logistik-Zentren. Neue Technologien in seinen Fahrzeugen sollen neben mehr Sicherheit auch zu mehr Effizienz beitragen. Dazu setzt das Unternehmen schon heute eine Vielzahl von intelligenten Fahrassistenzsystemen ein, den Fahrer entlasten und in schwierigen Verkehrssituationen den Überblick behalten. Technische Innovation stand jedoch auch bei anderen Größen der Branche auf der Agenda. So präsentierte zum Beispiel DB Schenker ein ganzes Paket innovativer Lösungen für die Logistik der Zukunft. Dabei spielen autonome Fahrzeuge nur zum Teil eine Rolle. Es geht auch darum, das stetig steigende Verkehrsaufkommen in den Innenstädten zu bewältigen und sich in einer Welt des digitalen Marktplatzes einzurichten. Die Logistik fungiert hierbei als die zentrale Schnittstelle zwischen digitaler Welt und materiellen Gütern. Was online mit einem Klick bestellt werden kann, muss offline verpackt, transportiert und ausgeliefert werden. Dabei werden in Zukunft nicht mehr nur über die Straße Güter ausgeliefert werden. Das Start-up doks.innovation GmbH beispielsweise nutzte das Event in den documenta Hallen, um eine Drohnentechnologie zu präsentieren, mit der zukünftig immer mehr Fracht auch autonom in der Luft transportiert werden soll.

 

Herausforderungen für eine Branche im Wandel

Noch befinden sich all diese Ideen in einem frühen Stadium. Zwar präsentierte auch Daimler auf der Veranstaltung den nagelneuen Sprinter 316 CDI mit integrierten intelligenten Assistenzsystemen, doch noch sind viele Fragen ungeklärt. Wie findet die Logistik ihren Weg in die Digitalisierung? Wie werden künftig wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle aussehen, die mit Riesen wie Amazon oder Uber aus den USA mithalten können? Das waren die wesentlichen Fragestellungen über die Zukunft der Branche. Viele Ideen konnten bereits präsentiert werden. Insgesamt zeigt sich jedoch eine weiterhin enorme Dynamik, die Unternehmen auf lange Frist herausfordern wird.

 

Fazit: Optimistischer Blick in die Zukunft

Trotz aller dieser Herausforderungen sieht die Branche allerdings vor allem großes Wachstumspotenzial, das sich in den nächsten Jahren verwirklichen wird. Schon heute seien viele Investitionen getätigt, viele Arbeitsplätze geschaffen worden, konstatiert beispielsweise Regionalmanager Holger Schach mit besonderem Blick auf die Region Nordhessen. Durch ihre zentrale Lage profitiert vor allem seine Region vom Wachstum der Logistik Branche und erwartet auch weiterhin eine positive Entwicklung. Gerade weil der Branche die wichtige Schnittstelle zwischen digitaler und materieller Warenwelt zukomme, sei sie besonders geeignet, innovative Projekte in die Tat umzusetzen.

 

@Beitragsbild: https://pixabay.com/de/autobahn-leitplanken-fahrzeuge-pkw-1666635/

1 Kommentar

  1. Sven Bucher sagt:

    Wie Sie bereits anführen, wird der Transport in Westeuropa von Gütern meistens unter Nutzung der Straßen vollzogen. Ich denke, dass durch die Digitalisierung auch viele Optimierungen hinsichtlich der von Ihnen erwähnten Umweltfreundlichkeit möglich sind. Im Rahmen der Elektromobilität findet sich sicherlich ein weiterer Ansatz. Vielen Dank für Ihren Beitrag!

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